Erfolg

Step by Step:
Mit Kontinuität und Gleichmäßigkeit zum Erfolg
von Falko Graf - www.Falko-Graf.de

Nur weil etwas schon immer funktioniert hat, heißt das nicht, dass man es nicht verbessern könnte. Stillstand bedeutet Rückschritt. Wir wollen uns verbessern, aber wie? Oft wird diese Frage erst gestellt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, was dann Änderungen im Hau-Ruck-Verfahren nach sich zieht. Diese Vorgehensweise führt aber meist nicht zum gewünschten Erfolg, denn es fehlen zwei grundlegende Komponenten eines Optimierungsprozesses: Kontinuität und Gleichmäßigkeit. Warum diese entscheidend sind für das Gelingen einer Verbesserung, erläutert Ihnen Falko Graf, Business Coach und Trainer für Führungstechniken, in dem folgenden Artikel.

 

Die Notwendigkeit von Kontinuität und Gleichmäßigkeit

Einer der grundlegendsten Gedanken, den eine erfolgreiche Führungskraft verinnerlichen sollte, lautet: Verbesserung lässt sich nicht von heute auf morgen oder spontan erreichen. Verbesserung ist ein langer Weg. Diesen Weg beschreitet man am besten mit einem hohen Maß an Kontinuität und Gleichmäßigkeit.

Sei es das Erlernen einer Fremdsprache, die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit oder der von Mitarbeitern, die Steigerung der Effizienz von Unternehmensprozessen, das Training zum Muskelaufbau oder das Autofahren: Immer führen Kontinuität und Gleichmäßigkeit am elegantesten zum Erfolg. Im Folgenden vier illustrierende Beispiele:

 .


1. Beispiel: Fremdsprache

Stellen Sie Sich vor, Sie wollen eine Fremdsprache lernen. Bringt es Ihnen etwas, wenn Sie nach einem Jahr, am Tag vor der Prüfung, 1.000 Vokabeln oberflächlich reinpauken? Sicher nicht. Sinnvoller ist es sicherlich, jede Woche etwa 20 Vokabeln richtig zu lernen.

2. Beispiel: Personalentwicklung
Laut Plan soll ein Team in beispielsweise fünf Jahren topfit in einem bestimmten Bereich sein. Macht es dann Sinn, nach viereinhalb Jahren mit dem Trainieren anzufangen? Vielleicht, wahrscheinlich aber nicht. Tatsächlich müsste man zunächst klären, welche Fähigkeiten genau gebraucht werden. Dann würde man abschätzen, wie lange man braucht, diese Kompetenzen in den einzelnen Teammitgliedern zu entwickeln. Dann würde man rechtzeitig anfangen und regelmäßig trainieren.

Die zwei Beispiele zeigen die Bedeutung von Kontinuität, das heißt, immer wieder und wieder, über lange Zeiträume hinweg, an etwas zu arbeiten. Das folgende Beispiel zeigt wie wichtig dabei die Gleichmäßigkeit ist:

3. Beispiel: Autofahren
Entscheiden Sie selbst! Sie fahren von einem Ort A zu einem 100 km entfernten Ort B hin und wieder zurück.
Möglichkeit 1: Immer gleich schnell
Hinweg von A nach B mit einer konstanten Geschwindigkeit von 50 Km/h. Rückweg von B nach A mit ebenfalls konstant 50 Km/h.
Möglichkeit 2: Rasen und trödeln
Hinweg mit einer konstanten Geschwindigkeit von 60 Km/h. Rückweg mit einer konstanten Geschwindigkeit von 40 Km/h.
Die Frage ist, sind bei Möglichkeiten gleich schnell oder ist eine schneller und wenn ja, welche? Die Lösung: Möglichkeit 1 ist 10 Minuten schneller (240 statt 250 Minuten).

Gleichmäßigkeit zahlt sich aus, gemäß der Redensart "Steter Tropfen höhlt den Stein."

4.Beispiel: Muskelaufbautraining
Jeder der schon einmal in einem Fitness-Studio versucht hat, seine Muskeln zu trainieren, wird feststellen, dass es nicht zum Erfolg führt, wenn man ab und zu trainiert, z.B. wenn man gerade Lust darauf hat. Besser ist es feste Trainingstage zu haben, also Kontinuität in die Sache zu bringen. Genauso wenig bringt es etwas, ein zu hohes Gewicht nur 2-3 Mal zu stemmen. Stattdessen empfiehlt es sich, ein geringeres Gewicht zu wählen, mit dem man viele Wiederholungen machen kann - ein gleich bleibend hohes Maß. Daher das Wort gleichmäßig! Ein Radprofi hat dazu einmal festgestellt: „Das beste Training wäre, wochenlang am Stück so langsam zu fahren, dass das Fahrrad gerade noch nicht umkippt."

 

 

 

Ihre persönliche Verbesserung

Im folgenden fünf Schritte, die Sie ihrer persönlichen, kontinuierlichen Verbesserung näher bringen:

1. Wisse!

Werden Sie sich bewusst, dass nachhaltige Verbesserung nicht von heute auf morgen kommt. Natürlich kann es mal sein...

  • ...dass irgendjemandem spontan ein Licht aufgeht
  • ... dass irgendetwas sich durch einen eher revolutionären Wandel als durch einen evolutionären Verbesserungsprozess zum Besseren wendet
  • ... dass irgendjemand über Nacht einen stratosphärischen IQ bekommt
  • ... dass eine gute Fee irgendjemanden einen Wunsch erfüllt.

Fakt ist jedoch, dass kontinuierliches und gleichmäßiges Handeln zu den erfolgversprechenderen Optionen zählt.

 

2. Wähle!

Machen Sie Sich klar, was genau Sie verbessern wollen. Wählen Sie einen konkreten Bereich aus. Diesen Bereich zu verbessern, ist Ihr Ziel. "Wer das Ziel kennt, kann entscheiden; wer entscheidet, findet Ruhe; wer Ruhe findet, ist sicher; wer sicher ist, kann überlegen; wer überlegt, kann verbessern.", sagte schon der chinesische Philosoph Konfuzius (551-479 v.Chr.). Noch ein Tipp: Sagen Sie nie etwas wie "Ich möchte mich (nur) soundsoweit verbessern", denn damit limitieren Sie sich nach oben hin. Merke: Qualität kennt kein Limit!

3. Bewerte!

Analysieren Sie den gesamten Bereich, den Sie optimieren wollen. Wenn Sie z. B. Ihr Lernen von Vokabeln verbessern wollen, dann müssen Sie Ihr bisheriges Lernverhalten überdenken. Untersuchen Sie, welche Verhaltensweisen Ihnen etwas in Hinblick auf Verbesserung bringen, also einen Wert für Sie haben: value-added. Diese gilt es zu fördern. Aktivitäten, die keinen Wert im Hinblick auf Verbesserung haben (non value-added), sollten sie meiden.

4. Visualisiere!

Stellen Sie dar, welche Fortschritte Sie machen. Sei es durch Fortschrittsberichte an Ihren Chef, Einträge in Ihr Tagebuch, ein riesiges Diagramm an der Wand oder einer 2-EURO-Münze in einem durchsichtigen Sparschwein für jeden gemachten Fortschritt. Notieren Sie den Punkt an dem Sie starten. Dadurch können Sie die Veränderung/Verbesserung in Bezug auf diesen Punkt messen und wahrnehmbar machen. Ein täglicher Eintrag im Tagebuch zwingt Sie darüber hinaus, tagtäglich etwas für Ihre Verbesserung zu tun.

5. Verbessere!

Finden Sie heraus, wie Sie Ihre value-adding-Verhaltensweisen verbessern können. Überlegen Sie, lesen Sie, üben Sie, schauen Sie Profis über die Schulter, befragen Sie einen Experten interviewen Sie Freunde, machen sie ein Brainstorming – egal wie – finden Sie Wege der Verbesserung. Evaluieren Sie, welcher der Wege Ihnen hilft und übernehmen Sie diejenigen Wege dauerhaft, die Ihnen tatsächlich Verbesserung bringen. Achten Sie auf Kontinuität und Gleichmäßigkeit.
 

 

 

Viel Erfolg bei Ihrem persönlichen Optimierungsprogramm!
 

Ihr Falko Graf, M.A.

 

So steigern Sie Ihr Selbstwertgefühl
Self Talk –Die Kunst des positiven Selbstgesprächs
Für mehr Erfolg und Spaß im Job- So loben Sie „richtig“
Erfolgreich delegieren in sieben Schritten

alle Artikel